Direkt zum Hauptbereich

Frankfurter Grüne Soße

 

Die Geschichte der Frankfurter Grünen Soße: Ein kulinarisches Erbe Frankfurts

In der pulsierenden Metropole Frankfurt am Main, wo Tradition und Moderne sich harmonisch vereinen, findet man eine Spezialität, die den Geschmack der Stadt perfekt einfängt: die Frankfurter Grüne Soße. Diese kalte Sauce, auch liebevoll "Grie Soß" genannt, ist seit dem 19. Jahrhundert ein unverzichtbarer Bestandteil der Frankfurter Küche und begeistert Feinschmecker mit ihrem frischen, kräuterigen Aroma.

Seit jeher spielt die Frankfurter Grüne Soße eine zentrale Rolle in der Frankfurter Esskultur. Traditionell wird sie als Hauptgericht mit Salzkartoffeln und hartgekochten Eiern serviert, wobei die Soße reichlich über die Kartoffeln gegossen wird. Doch die Vielseitigkeit der Grie Soß kennt keine Grenzen. Sie dient auch als köstliche Beilage zu Fleisch- und Fischgerichten und verleiht diesen einen unverwechselbaren, sommerlichen Touch.

Das Herzstück der Frankfurter Grünen Soße bilden sieben Kräuter, die in ihrer einzigartigen Kombination den charakteristischen Geschmack kreieren: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Diese aromatische Mischung wird fein gehackt und mit saurer Sahne oder Schmand vermengt, um eine sämige Konsistenz zu erhalten.

Die Saison der Frankfurter Grünen Soße beginnt traditionell am Gründonnerstag und erstreckt sich über den gesamten Sommer bis zum ersten Frost im Herbst. In dieser Zeit genießt man die Soße nicht nur in gemütlichen Frankfurter Restaurants, sondern auch in privaten Haushalten, wo sie oft mit Freude selbst zubereitet wird.

Neben ihrer Verwendung als klassisches Hauptgericht findet die Frankfurter Grüne Soße in der gehobenen Frankfurter Küche auch Verwendung als Beilage zu edlen Speisen wie gekochter Ochsenbrust, Tafelspitz, kaltem Braten oder Fisch.

Der Ursprung der Frankfurter Grünen Soße in ihrer heutigen Form ist nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass französische Protestanten (Hugenotten), die im 16. Jahrhundert nach Frankfurt und Hanau flohen, die Kräutersauce mitgebracht haben könnten.

Im Jahr 1860 veröffentlichte Wilhelmine Rührig in ihrem "Praktischen Frankfurter Kochbuch" ein Rezept für eine Vinaigrette aus sechs Kräutern, darunter Estragon. Dieses gilt als das älteste gedruckte Rezept der Frankfurter Grünen Soße und zeugt von der langen Tradition dieser kulinarischen Spezialität.

Heute ist die Frankfurter Grüne Soße ein fester Bestandteil der Frankfurter Identität und ein Symbol für die Stadtgeschichte und -kultur. Sie verbindet Tradition und Moderne auf einzigartige Weise und bietet ein Geschmackserlebnis, das den Gaumen erfreut und gleichzeitig die Geschichte Frankfurts erzählt.

Amazon-Buchtipps:

Grüne Soße: Die besten Rezepte aus Frankfurt und dem Rest der Welt
von Ingrid Schick 
Heiße Fleischwurst mit Kakao - Eine fast wahre Story aus Oberhessen / Grüne Soße, Tote Hose
von Carola van Daxx
Grüne Soße mit Schuss: 20 Krimis und 20 Rezepte aus Hessen
von Ursula Schmid-Speer, Simone Jöst, et al.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Legende: Croissant

  Die Legende vom Croissant: Zwischen Wien und Paris Die wahre Herkunft des Croissants ist unklar, aber zwei Legenden ranken sich um seine Entstehung: Die Wiener Rettung In der ersten Legende spielten Wiener Bäcker eine entscheidende Rolle. Während der zweiten Belagerung Wiens durch die Türken im Jahr 1683 bemerkten die Bäcker, die bereits für die morgendliche Brotproduktion aufgestanden waren, das Graben eines Tunnels unter der Stadtmauer. Ihr Alarm verhinderte die Eroberung der Stadt. Als Dank für ihre Wachsamkeit soll ein Bäckermeister ein Kipferl in Form des türkischen Halbmondes gebacken haben – sozusagen als Siegesgebäck. Marie Antoinettes Einfluss Die zweite Legende verbindet das Croissant mit Marie Antoinette, der österreichischen Tochter von Kaiserin Maria Theresia, die im Jahr 1770 den französischen König Ludwig XVI. heiratete. Sie brachte angeblich das Kipferl, das in Österreich auch "Hörnchen" genannt wird, nach Frankreich mit. Dort wurde es aufgrund seiner Form, ...

Sandwich-Anekdoten und die Welt der vielfältigen Sandwichkreationen

  Stellen Sie sich vor, es ist das Jahr 1762. In den feinen Kreisen Englands tobt das Kartenspiel. Unter den gepuderten Perücken und steifen Hemden sitzt auch John Montagu, der 4. Earl of Sandwich. Ein Mann mit zwei Leidenschaften: dem Spiel und gutem Essen. Doch an diesem Abend schien ihm das Glück hold zu sein. Karte um Karte stapelte sich auf seinem Stapel, der Hunger jedoch knurrte in seinem Magen. Was tun? Das Spiel unterbrechen? Unmöglich! So befahl er seinem Diener:  "Bringe mir Fleisch zwischen zwei Brotscheiben, doch ohne Rinde und in Dreiecken geschnitten! Und schnell, ich bitte!" Gesagt, getan. Der Diener eilte in die Küche und zauberte ein mundgerechtes Meisterwerk: saftiges Roastbeef, eingehüllt in weiches Weißbrot, veredelt mit einer cremigen Mayonnaise-Schicht. Montagu war begeistert. Er konnte weiterspielen und gleichzeitig seinen Magen besänftigen. Die anderen Gäste am Spieltisch waren neugierig. "Was isst du da, Sandwich?", fragten sie. Und so, inm...

Lieblingsessen an Heiligabend, Rezeptideen

Das Fest der Rituale Kartoffelsalat mit Würstchen und Geflügel bleiben Lieblingsessen an Heiligabend (djd). Warum freuen sich die meisten Menschen in Deutschland so sehr auf den Advent und das Weihnachtsfest? Die positive Einstellung dürfte ganz eng mit den Ritualen verknüpft sein, die in dieser Zeit gepflegt werden. Angefangen mit dem Adventskalender und dem Plätzchenbacken über den Besuch eines Weihnachtsmarktes bis hin zum Lieblingsessen an Heiligabend. In vielen Haushalten kommt dann stets das gleiche Gericht auf den Tisch. Würstchen mit Kartoffelsalat vor Geflügel: Reihenfolge der Lieblingsgerichte bleibt unverändert Laut einer auf Statista veröffentlichten Umfrage bleibt der Kartoffelsalat mit Würstchen das Lieblingsessen an Heiligabend, in 36 Prozent der Haushalte wird es kredenzt. Ente bevorzugen 27 Prozent der Befragten, bei 22 Prozent gibt es Gans.  Daneben sind noch Raclette und Fondue gefragt. "Zum Lieblingsgericht Kartoffelsalat mit Bockwurst passt gut ein klassisch...