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Posts mit dem Label "Nordfriesland" werden angezeigt.

Geschichte: Großer Hans

  Die Geschichte vom Großen Hans An der rauen Küste Schleswig-Holsteins, in den Landstrichen Dithmarschen und Nordfriesland, wo der Wind oft kräftig weht und die Sonne nicht immer lacht, entstand eine besondere kulinarische Tradition: der Große Hans. Sein Name klingt fast wie eine Sage und sein Ursprung verliert sich in der Zeit. Man erzählt sich, dass die Menschen an der Küste schon immer erfinderisch sein mussten, um aus einfachen Zutaten schmackhafte Mahlzeiten zu zaubern.  Als eines Tages wieder einmal wenig im Haus war, griff man zu altem Brot, das man in Milch einweichte und zu einem Teig verarbeitete. Dieser Teig wurde in eine Form gefüllt und im Ofen gebacken, bis er eine goldbraune Kruste bekam und innen weich und saftig war. So entstand der erste Große Hans. Im Laufe der Zeit veränderte sich das Rezept. Statt altem Brot nahm man später Hefeteig oder einen Grießbrei. Auch die Füllungen wurden vielfältiger. Manchmal wurden Rosinen oder Zwieback unter den Teig gemischt,...

Geschichte: Labskaus

  Die Geschichte des Labskaus: Ein Seemannsgericht mit vielen Gesichtern In den rauen Zeiten der großen Segelschiffe, als Männer monatelang auf stürmischen Meeren unterwegs waren, entstand eine Mahlzeit, die sowohl sättigend als auch überlebenswichtig war: der Labskaus. Der englische Autor Ned Ward erwähnte dieses Gericht erstmals 1706, und es ist anzunehmen, dass es speziell für die Bedürfnisse von Seefahrern und Matrosen entwickelt wurde. Pökelfleisch war damals ein fester Bestandteil der Bordverpflegung, doch die lange Zeit auf See und die damit verbundene einseitige Ernährung führten häufig zu Skorbut, einer durch Vitamin-C-Mangel verursachten Krankheit. Die Zähne der Seeleute waren oft geschädigt, sodass festes Essen zur Qual wurde. Die Lösung: Das Pökelfleisch wurde kleingehackt oder püriert, um es auch für geschwächte Gaumen schmackhaft zu machen. Doch damit nicht genug: Rote Bete und Gurken, die reich an Vitamin C sind, kamen hinzu. Man wusste damals noch nicht, warum diese...

Geschichte: Pharisäer

     Die Legende vom Pharisäer: Mit Rum, Sahne und einem Schuss Schlauheit Inmitten der rauen Schönheit Nordfrieslands, auf der Insel Nordstrand, e ntwickelte sich im 19. Jahrhundert eine Geschichte, die so köstlich ist wie das daraus entstandene Getränk. Pastor Georg Bleyer, ein Mann strenger Moral, wacht über seine Gemeinde und verbietet den Genuss alkoholischer Freuden. Doch die Friesen, ein Volk mit Sinn für Lebenslust, wollten sich diese Freude nicht nehmen lassen. So kam es, dass bei der Taufe des sechsten oder siebenten Kindes des Bauern Peter Johannsen eine List ins Spiel kam. Heimlich vermengten sie Rum mit heißem Kaffee und garnierten das Gebräu mit einer dicken Sahnehaube, die den Duft des Alkohols verschleierte. Der Pastor, nichts ahnend, bekam seinen "normalen" Kaffee – natürlich ohne Rum. Als er jedoch den Schwindel entdeckte, soll er ausgerufen haben: "Oh, ihr Pharisäer!". Und so erhielt das Nationalgetränk der Nordfriesen seinen Namen – ein Name, der...