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Geschichte: Falscher Hase

 

Der falsche Hase

Stell dir vor, es war einmal eine Zeit, da wollte man seine Gäste gerne mit etwas Besonderem überraschen. Ein ganzes Wildstück wie einen Hasen konnte sich nicht jeder leisten. Doch die Köche waren erfinderisch. Sie nahmen Hackfleisch, formten es geschickt und schufen damit eine köstliche Illusion. So entstand der Hackbraten, der oft auch als "falscher Hase" oder "Heuchelhase" bezeichnet wurde.

Der Name "Heuchelhase" ist dabei besonders amüsant. Er deutet darauf hin, dass der Hackbraten vorgab, ein echter Hase zu sein. Man könnte sagen, er "heuchelte" eine Identität, die er nicht hatte. Aber warum gerade ein Hase?

Die Antwort liegt in den besonderen Formen, in denen der Hackbraten zubereitet wurde. In früheren Zeiten gab es spezielle kupferne oder irdenen Hasenpfannen und -bräter. Diese gaben dem Hackbraten nicht nur die Form eines Hasenrückens, sondern machten ihn auch zu einem echten Hingucker auf dem Tisch.

Manche Köche waren besonders kreativ und formten den Hackbraten von Hand, um ihn noch realistischer aussehen zu lassen. So entstand ein kulinarisches Kunstwerk, das sowohl den Gaumen als auch das Auge erfreute.

Leider hat der Erste Weltkrieg viele dieser schönen Hasenformen und -pfannen vernichtet. Sie wurden im Rahmen der Kriegsmetallsammlungen eingeschmolzen. Dennoch blieb der "falsche Hase" ein beliebtes Gericht. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts finden wir ihn in zahlreichen Kochbüchern, oft auch unter dem Namen "polnischer Hase".

Bis heute ist der Hackbraten ein Klassiker der deutschen Küche. Er ist vielseitig und lässt sich auf viele Arten zubereiten. Ob klassisch mit Semmelbröseln und Zwiebeln oder modern mit exotischen Gewürzen – der "falsche Hase" ist immer noch eine köstliche Überraschung.

Und so entstand die Geschichte eines Gerichts, das mehr ist als nur Hackfleisch. Der falsche Hase ist ein Zeugnis menschlicher Kreativität, ein Stück kulinarischer Geschichte und ein Beweis dafür, dass auch einfache Zutaten zu etwas ganz Besonderem werden können.



Buchempfehlungen:

Von Armen Rittern, Falschen Hasen und Verlorenen Eiern: Gerichte, die sich einen Namen machten von Beate Engelbrecht  

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