Direkt zum Hauptbereich

Geschichte: Mettigel

 

Die stachelige Geschichte des Mettigels

Der Mettigel, diese stachelige Kreation aus Hackfleisch und allerlei Garnitur, ist ein fester Bestandteil vieler kalter Platten und Buffets. Doch woher stammt diese kleine, aber feine Spezialität? Die genaue Herkunft lässt sich nicht eindeutig klären, doch einige Indizien deuten auf eine spannende kulinarische Entwicklung hin.

Die Anfänge: Ein Igel aus der Küche

Die Idee, Speisen in Igelform zu gestalten, ist nicht neu. Bereits im 19. Jahrhundert gab es Rezepte, die eine Garnierung "en hérisson", also als Igel, vorsahen. Dabei wurden verschiedene warme Speisen in diese charakteristische Form gebracht. Doch der Mettigel, wie wir ihn heute kennen, entstand erst deutlich später.

Die 50er und 60er: Kreativität in der Küche

Die 50er und 60er Jahre waren eine Zeit des Aufbruchs und der Experimentierfreude, auch in der Küche. Einfache und herzhafte Gerichte, wie der Mettigel, waren auf Partys und Festen sehr beliebt. Peter Peter, ein renommierter Kulinarik-Historiker, bezeichnet diese Zeit sogar als "Beginn der kreativen Küche".

Der Mettigel wird zum Namen

Obwohl der Mettigel bereits in den 50er und 60er Jahren auf den Tischen stand, tauchte der Begriff "Mettigel" und entsprechende Rezepte erst in den 2000er Jahren auf. Dies könnte daran liegen, dass die Kreation zunächst einfach als "Igel aus Mett" bezeichnet wurde und erst später einen eigenen Namen erhielt.

Clemens Wilmenrod: Der Fernsehkoch als Pate?

Der Stuttgarter Koch Vincent Klink führt den ersten Fernsehkoch Clemens Wilmenrod als Popularisierer des Mettigels an. Wilmenrod war in den 60er und 70er Jahren ein bekannter Koch und hatte zahlreiche Kochsendungen im Fernsehen. Allerdings finden sich in seinen Kochbüchern keine Rezepte für den Mettigel. Auch in anderen Kochbüchern dieser Zeit fehlt jede Spur von dieser kulinarischen Spezialität.

Erich Loest: Der Mettigel in der Literatur

Der Schriftsteller Erich Loest erwähnt in seinem Roman "Froschkonzert" aus dem Jahr 1987 ein Büffet mit kalten Speisen, darunter einen "als Igel aufgemotzten Mett-Berg". Dies zeigt, dass der Mettigel in den 80er Jahren bereits eine gewisse Bekanntheit erlangt hatte.

Fazit: Ein Rätsel bleibt

Die genaue Entstehung des Mettigels bleibt ein Rätsel. Es ist wahrscheinlich, dass er sich aus verschiedenen Einflüssen entwickelt hat und über die Jahre hinweg immer beliebter wurde. Fest steht jedoch, dass der Mettigel heute ein fester Bestandteil der deutschen Küche ist und auf keiner guten kalten Platte fehlen darf.

Was macht den Mettigel so beliebt?

  • Einfache Zubereitung: Der Mettigel ist schnell und einfach zubereitet und erfordert keine besonderen Kochkünste.
  • Optik: Die stachelige Form macht ihn zu einem echten Hingucker auf jedem Buffet.
  • Geschmack: Die Kombination aus würzigem Mett und verschiedenen Garnituren bietet eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen.
  • Nostalgie: Für viele Menschen ist der Mettigel ein Stück Kindheit und erinnert an gemütliche Zusammenkünfte mit Familie und Freunden.

Die Verwandlung zum Igel: Eine kulinarische Zeitreise

Die Geschichte des Igels als kulinarische Form reicht weit zurück und durchzieht die Jahrhunderte. Dabei hat sich das Bild des Igels in der Küche stetig gewandelt, von warmen Fleischgerichten bis hin zu kalten Platten, die mit kreativen Garnituren aufwarteten.

Der warme Igel: Ein Klassiker der Kochkunst

Bereits im 18. Jahrhundert, genauer gesagt im "Großen vollständigen Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste", taucht ein Rezept für einen "Igel" auf. Hierbei wird eine gekochte Kalbsleber zerrieben, zu einem Igel geformt und dann gebacken. Ein ähnliches Konzept findet sich in der Regionalküche des Westerwalds, wo Hackfleischbällchen mit Zwiebelstreifen gespickt werden, die während des Garens aus dem Fleisch hervortreten und so die Stacheln des Igels imitieren.

Diese frühen Igelgerichte zeigen, dass die Idee, Speisen in Tierform zu gestalten, schon damals beliebt war und als eine Art kulinarische Kunst aufgefasst wurde.

Der kalte Igel: Ein Trend der Nachkriegszeit

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte der Igel eine Renaissance, diesmal jedoch in kalter Form. Die 50er, 60er und 70er Jahre waren eine Zeit des Aufbruchs und der Experimentierfreude in der Küche. Kalte Platten wurden zu einem festen Bestandteil von Festen und Partys, und der Igel avancierte zu einem beliebten Motiv.

Eierigel, Käseigel und Gurkenigel eroberten die Buffets. Kreative Köche zauberten zudem Fliegenpilzeier, Käsespieße mit Weintrauben oder Schinkenröllchen und -tüten. Diese kleinen Kunstwerke wurden oft zusammen mit Brot und Butter und einem kühlen Bier serviert.

Der Mettigel: Ein besonderer Fall

Der Mettigel, eine Kreation aus rohem Hackfleisch, nimmt in dieser Entwicklung eine besondere Stellung ein. Aufgrund seines Hauptbestandteils ist er ein sensibles Lebensmittel und erfordert besondere Sorgfalt bei der Zubereitung und Lagerung. Dennoch wurde er schnell zu einem beliebten Partysnack.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Lieblingsessen an Heiligabend, Rezeptideen

Das Fest der Rituale Kartoffelsalat mit Würstchen und Geflügel bleiben Lieblingsessen an Heiligabend (djd). Warum freuen sich die meisten Menschen in Deutschland so sehr auf den Advent und das Weihnachtsfest? Die positive Einstellung dürfte ganz eng mit den Ritualen verknüpft sein, die in dieser Zeit gepflegt werden. Angefangen mit dem Adventskalender und dem Plätzchenbacken über den Besuch eines Weihnachtsmarktes bis hin zum Lieblingsessen an Heiligabend. In vielen Haushalten kommt dann stets das gleiche Gericht auf den Tisch. Würstchen mit Kartoffelsalat vor Geflügel: Reihenfolge der Lieblingsgerichte bleibt unverändert Laut einer auf Statista veröffentlichten Umfrage bleibt der Kartoffelsalat mit Würstchen das Lieblingsessen an Heiligabend, in 36 Prozent der Haushalte wird es kredenzt. Ente bevorzugen 27 Prozent der Befragten, bei 22 Prozent gibt es Gans.  Daneben sind noch Raclette und Fondue gefragt. "Zum Lieblingsgericht Kartoffelsalat mit Bockwurst passt gut ein klassisch...

Der Schlemmerblock: Ein Gutscheinbuch mit regional verfügbaren Angeboten für lokale Restaurants und Freizeitangebote

  Der Schlemmerblock ist ein Gutscheinbuch im Taschenformat, das regional verfügbare Angebote in den Bereichen Gastronomie und Freizeit bündelt. Es verfolgt primär das Prinzip „2 für 1“, d.h., Kunden erhalten bei Vorlage eines Gutscheins in teilnehmenden Betrieben eine kostenlose oder rabattierte Leistung beim Kauf einer zweiten, gleichwertigen oder höherwertigen Leistung. Funktionsweise: Jeder Schlemmerblock ist für eine spezifische Region konzipiert und enthält eine Auswahl an Gutscheinen für lokale Restaurants (unterschiedlicher Kategorien), Cafés, Bars und Freizeiteinrichtungen. Die Gutscheine sind in der Regel bis zum Ende eines Kalenderjahres gültig. Inhalte und Kategorien: Der Schlemmerblock deckt typischerweise folgende Kategorien ab: Restaurants: Von gutbürgerlicher Küche bis hin zu gehobener Gastronomie. Restaurant Spezial: Beinhaltet oft Restaurants mit besonderen Angeboten oder speziellen kulinarischen Ausrichtungen. Schnellrestaurants/Imbisse: Für den schnellen Hunger ...

New York City: 30 der beliebtesten Bars in Manhattan

 Die White Horse Tavern, ein literarisches Mekka im Greenwich Village, hat seit ihrer Eröffnung im 19. Jahrhundert unzählige Künstler und Schriftsteller beherbergt. Hier trafen sich Größen wie Dylan Thomas, Tennessee Williams und James Baldwin, um zu diskutieren, zu trinken und sich inspirieren zu lassen.  Die intime Atmosphäre mit ihren holzvertäfelten Wänden und den gedämpften Lichtern lädt zum Verweilen ein. Bis heute ist die White Horse Tavern ein Ort, an dem die Geschichte lebendig bleibt und neue Geschichten geschrieben werden. Meinung 1: Fokus auf die historische Bedeutung und die Vielfalt der Bars "Dieses Buch bietet einen umfassenden Überblick über die historische und kulturelle Bedeutung von 30 ausgewählten Bars und Pubs in New York City. Die Autoren, unterstützt von beeindruckenden Farbfotografien, nehmen den Leser mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Stadt, von den revolutionären Tagen bis zur modernen Cocktail-Renaissance.  Jede Einrichtung wird de...