Direkt zum Hauptbereich

Geschichte: Zuckerei

 

Die süße Geschichte des Zuckereis: Vom Gogol-Mogol zum Kinderstärkungsmittel

Eine Reise durch die Geschmackswelt Europas

Das Zuckerei, ein einfaches, aber köstliches Dessert, hat eine lange und vielfältige Geschichte, die sich über verschiedene Länder und Kulturen erstreckt. Sein Ursprung lässt sich bis in die Vergangenheit zurückverfolgen, wo Eier und Zucker als wertvolle Zutaten für Süßspeisen geschätzt wurden.

Gogol-Mogol: Ein Name mit vielen Rätseln

In den baltischen Staaten, Polen, Russland, Belarus und der Ukraine ist das Zuckerei unter dem Namen Gogol-Mogol bekannt. Die genaue Herkunft dieses Namens ist bis heute umstritten. Einige vermuten, dass er von dem russischen Schriftsteller Nikolai Gogol inspiriert wurde, andere sehen einen Zusammenhang mit den deutschen Wörtern "kochen" und "mogeln". 

Fest steht jedoch, dass Gogol-Mogol in diesen Regionen traditionell mit starkem Kaffee genossen wird und eine beliebte Stärkung für Körper und Geist darstellt.

Vielfältige Rezepte und regionale Varianten

Das Zuckerei ist ein äußerst vielseitiges Dessert, das sich an die jeweiligen regionalen Geschmäcker angepasst hat. Neben der klassischen Variante mit Eigelb, Zucker und Spirituosen gibt es auch Rezepte, die auf ganzem Ei, Fruchtsäften oder Milch basieren. 

In Deutschland ist die Bezeichnung Goggelmoggel ebenfalls geläufig und wird auch für die Figur Humpty Dumpty verwendet.

Ein Stärkungsmittel für Groß und Klein

In den 1950er Jahren erlebte das Zuckerei in Deutschland einen wahren Boom. Aufgrund seines hohen Eiweißgehalts wurde es als preiswerte Alternative zu Pudding und als Stärkungsmittel für Kinder empfohlen. Schwächliche, kranke oder untergewichtige Kinder erhielten das Zuckerei oft mit Rotwein angerührt, um ihre Kräfte zu stärken und die Blutbildung anzuregen.

Von der einfachen Süßspeise zum Kultgetränk

Bis heute hat das Zuckerei nichts von seiner Beliebtheit verloren. Es ist ein einfaches und schnell zubereitetes Dessert, das sowohl warm als auch kalt genossen werden kann. 

Ob als klassischer Gogol-Mogol mit Kaffee, als Eierlikör oder als Eierpunsch – das Zuckerei ist ein vielseitiges und beliebtes Getränk, das in vielen Haushalten auf der ganzen Welt zubereitet wird.

Fazit

Die Geschichte des Zuckereis ist eine faszinierende Reise durch die kulinarische Vielfalt Europas. Von seinen bescheidenen Anfängen als einfache Süßspeise hat es sich zu einem beliebten und vielseitigen Getränk entwickelt, das in vielen Kulturen eine wichtige Rolle spielt.

Amazon-Buchtipp:



Fassbrause, Lebertran und Zuckerei, BVG, Müllabfuhr, Diskothek, Tunneleule: Geschichten aus dem Berliner Wedding, 1960-1977, von Thomas Graminsky

Beliebte Posts aus diesem Blog

Legende: Croissant

  Die Legende vom Croissant: Zwischen Wien und Paris Die wahre Herkunft des Croissants ist unklar, aber zwei Legenden ranken sich um seine Entstehung: Die Wiener Rettung In der ersten Legende spielten Wiener Bäcker eine entscheidende Rolle. Während der zweiten Belagerung Wiens durch die Türken im Jahr 1683 bemerkten die Bäcker, die bereits für die morgendliche Brotproduktion aufgestanden waren, das Graben eines Tunnels unter der Stadtmauer. Ihr Alarm verhinderte die Eroberung der Stadt. Als Dank für ihre Wachsamkeit soll ein Bäckermeister ein Kipferl in Form des türkischen Halbmondes gebacken haben – sozusagen als Siegesgebäck. Marie Antoinettes Einfluss Die zweite Legende verbindet das Croissant mit Marie Antoinette, der österreichischen Tochter von Kaiserin Maria Theresia, die im Jahr 1770 den französischen König Ludwig XVI. heiratete. Sie brachte angeblich das Kipferl, das in Österreich auch "Hörnchen" genannt wird, nach Frankreich mit. Dort wurde es aufgrund seiner Form, ...

Sandwich-Anekdoten und die Welt der vielfältigen Sandwichkreationen

  Stellen Sie sich vor, es ist das Jahr 1762. In den feinen Kreisen Englands tobt das Kartenspiel. Unter den gepuderten Perücken und steifen Hemden sitzt auch John Montagu, der 4. Earl of Sandwich. Ein Mann mit zwei Leidenschaften: dem Spiel und gutem Essen. Doch an diesem Abend schien ihm das Glück hold zu sein. Karte um Karte stapelte sich auf seinem Stapel, der Hunger jedoch knurrte in seinem Magen. Was tun? Das Spiel unterbrechen? Unmöglich! So befahl er seinem Diener:  "Bringe mir Fleisch zwischen zwei Brotscheiben, doch ohne Rinde und in Dreiecken geschnitten! Und schnell, ich bitte!" Gesagt, getan. Der Diener eilte in die Küche und zauberte ein mundgerechtes Meisterwerk: saftiges Roastbeef, eingehüllt in weiches Weißbrot, veredelt mit einer cremigen Mayonnaise-Schicht. Montagu war begeistert. Er konnte weiterspielen und gleichzeitig seinen Magen besänftigen. Die anderen Gäste am Spieltisch waren neugierig. "Was isst du da, Sandwich?", fragten sie. Und so, inm...

Lieblingsessen an Heiligabend, Rezeptideen

Das Fest der Rituale Kartoffelsalat mit Würstchen und Geflügel bleiben Lieblingsessen an Heiligabend (djd). Warum freuen sich die meisten Menschen in Deutschland so sehr auf den Advent und das Weihnachtsfest? Die positive Einstellung dürfte ganz eng mit den Ritualen verknüpft sein, die in dieser Zeit gepflegt werden. Angefangen mit dem Adventskalender und dem Plätzchenbacken über den Besuch eines Weihnachtsmarktes bis hin zum Lieblingsessen an Heiligabend. In vielen Haushalten kommt dann stets das gleiche Gericht auf den Tisch. Würstchen mit Kartoffelsalat vor Geflügel: Reihenfolge der Lieblingsgerichte bleibt unverändert Laut einer auf Statista veröffentlichten Umfrage bleibt der Kartoffelsalat mit Würstchen das Lieblingsessen an Heiligabend, in 36 Prozent der Haushalte wird es kredenzt. Ente bevorzugen 27 Prozent der Befragten, bei 22 Prozent gibt es Gans.  Daneben sind noch Raclette und Fondue gefragt. "Zum Lieblingsgericht Kartoffelsalat mit Bockwurst passt gut ein klassisch...